Einmal Hauptstadt und zurück

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8b berlin22

Den Weg in Deutschlands größte Stadt Berlin hat die Klasse 8b angetreten. Ihre Klassenfahrt, begleitet von Klassenlehrerin Nina Schulte und Max Roll, sollte in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich werden. Die Zugfahrt in die Hauptstadt verlief problemlos, längst keine Selbstverständlichkeit.
Nachdem die Zimmer bezogen waren wartete schon das erste Highlight: Alexanderplatz mit einem Besuch auf dem Fernsehturm. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich vor der Fahrt auf den Turm einen ersten Eindruck des Platzes und der Berliner Bevölkerung verschaffen. Auf dem Fernsehturm bot sich der Schülerschaft dann der Anblick auf Berlin bei Dämmerung. Ganz schön viele Eindrücke für den ersten Tag....


Der zweite sollte dann wohl der geschichtsträchtigste werden. Der Besuch in Oranienburg, im KZ Sachsenhausen, hinterließ bleibende Eindrücke. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich dank Audioguides Erklärungen und sogar O-Töne von ehemaligen Insassen einholen, während sie das riesige Gelände des Arbeitslagers durchstreiften. Unterkünfte, medizinische Versuchsanstalten und Leichenhalle sorgten für Eindrücke, die so schnell nicht vergessen werden. Später dann verschlug es die Klasse nach Kreuzberg. In dem alternativen Viertel Berlins durfte die Klasse endlich kennenlernen, was die Stadt so ausmacht. Individualität, alternative Lebensweisen und vor allem gutes Essen (wer geht schon zu McDonalds?). Die begleitenden Lehrer jedenfalls wollten schon gar nicht zurück und es sich lieber in der kleinen Dönerbude in Kreuzberg häuslich einrichten, so gut schmeckte es. Die Erkundungstour war sicherlich ein Kulturschock, aber auf positive Art und Weise. Schon mit knapp 20.000 Schritten auf der Smartwatch folgte eine letzte Wanderung zur East Side Gallery und dem Mercedes Benz Platz, um Fotos von den bemalten Überresten der Berliner Mauer zu schießen. Komplett erledigt ging der zweite Tag vorüber.
Mittwochs dann die Erkundung eines kompletten Gegenteils von Kreuzberg: Berlin Mitte. Mit einer Stadtrallye kämpften sich die Schüler in Kleingruppen vom Potsdamer Platz über das Holocaust-Mahnmal bis hin zum Wahrzeichen Berlins, dem Brandenburger Tor. Nach kurzer Freizeit Unter den Linden erwartete sie das Staraufgebot von Madame Toussauds Wachsfigurenkabinett. Nach ausgiebiger Fotosession folgte die Friedrichstraße, die zum Flanieren und Shoppen einlud. Geplant war ebenfalls ein Besuch im Spiegelkabinett, was allerdings geschlossen hatte. Dafür war am Checkpoint Charlie ein beeindruckendes Panorama aufgebaut, was genau diese Stelle während der Trennung von Ost- und Westberlin erschreckend gut veranschaulichte. Eine kleine Gruppe nahm bei Nacht an einer kleinen Wanderung über die Museumsinsel teil. Das sollte der wohl laufintensivste Tag werden mit mehr als 30.000 getanen Schritten.
Der Donnerstag entführte die Klasse in die Gärten der Welt, eine eindrucksvolle Parkanlage mit verschiedenen Arealen, in denen Gärten nach beispielsweise japanischer oder orientalischer Architektur aufgebaut sind. Der weitere Tag wurde in der Mall of Berlin verbracht, bevor es dann abends ins Kino ging. Nach der Vorstellung wurde erst im Sony Center das beleuchtete Dach fotografiert, bevor am Brandenburger Tor bei Nacht das obligatorische Klassenfoto geschossen wurde. Am Tag der Abreise dann eine letzte Shoppingtour auf dem Ku’damm und im Kaufhaus des Westens.
Trotz kleiner Dramen, ein paar laufmüden Kindern und Lehrkräften, die bestimmt zwischendurch auch dem Wahnsinn nahe waren, sicher eine Klassenfahrt, die in Erinnerung bleiben wird. Die Kinder haben sich gut angestellt in einer fremden Stadt, die so gar nichts mit dem friedlichen Landleben in Steinfurt zu tun hat. Und wer denkt, das Programm wäre zu intensiv ausgefallen: So gut wie alle Programmpunkte sind von den Schülern recherchiert, abgestimmt und im Vorfeld für gut befunden worden. Deswegen an dieser Stelle: ein großes Lob an die Kinder, die alle Herausforderungen super gemeistert haben und über ihre Grenzen gewachsen sind. Nach der erzwungenen Corona-Auszeit längst keine Selbstverständlichkeit.
von Max Roll