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Realschule und GeoMuseum Münster arbeiten im Projekt zusammen


Praxisnahes Unterrichten ist eine große Herausforderung in vielen Fächern. Und auch der Kommentar „Oh man, wir schauen uns ja nur ein paar Steine an“ fiel im Vorfeld des Projekts der Klasse 8a der Realschule am Buchenberg. Doch dass sie am Ende mit Geologen der Uni Münster zusammenarbeiten, einen exklusiven Einblick in ein noch nicht eröffnetes Museum erhalten und in der Schule eine eigene Ausstellung eröffnen, erwarteten wohl die Wenigsten. Die spannende Reise unter der Leitung von Erdkundelehrer und Schulleiter Romuald Mevert endete am vergangenen Freitag als sowohl die Vertreter des neuen Geo-Museums Münster die Ausstellung der Schüler besuchten, als auch Frau Warnecke, die den Schülern die Gesteinssammlung ihres Sohnes überließ. Die Spenderin zeigte sich sehr begeistert von der Ausstellung. „Ganz wunderbar, ein vorbildliches Projekt habt ihr da auf die Beine gestellt“, lobte sie die Klasse in höchsten Tönen.


Der Weg zur fertigen Ausstellung im Foyer der Schule gestaltete sich Gott sei Dank nicht so steinig. Frau Warnecke musste die Sammlung ihres Sohnes auflösen und wollte die Steine nicht wegwerfen. Weil dort Steine aller Art vorhanden waren, kam Romuald Mevert direkt die Idee, die Steine in seinen Erdkundeunterricht zu integrieren und die Bestimmung als Projekt „Kreislauf der Gesteine“ zu starten. Kurzerhand wurden die Steine in Kartons, Körben und Tüten abgeholt und den Schülern präsentiert. Daraufhin wurde mit der Uni Münster Kontakt aufgenommen und die sahen die Gelegenheit, das Projekt für ihr neues Museum an der Pferdegasse zu gewinnen. Nach kurzem Austausch besuchte die Klasse 8a das noch nicht eröffnete Museum und durfte dort mit Museumspädagogin Kerstin Brünenberg und studentischer Hilfskraft Dustin Schmidt die Steine genauer bestimmen und als Testgruppe auch schon einen Blick in die neuen Ausstellungsräume zu werfen. Es wurden Untersuchungen durchgeführt, Alters- und Materialbestimmungen durchgeführt, aber die Schülerinnen und Schüler wurden auch zur Ausstellung im Geomuseum befragt. Das war bereits vor den Sommerferien. Inzwischen ist das Geomuseum in Münster eröffnet worden und die Schüler konnten ihre Sammlung nun mit namentlich bestimmten Steinen und Mineralen den Verantwortlichen vom Geomuseum und Frau Warnecke in einer gestalteten Vitrine im Foyer der Realschule präsentieren.


Das Fazit aus der wochenlangen, äußerst intensiven Arbeit könnte dabei kaum positiver ausfallen. Kerstin Brünenberg resümiert: „Für uns war die Projektarbeit mit der Schule sehr wichtig und eine tolle Erfahrung. Ich glaube für viele Schüler war es sehr spannend, Theorie und Praxis mal so eng verbunden zu sehen und auch direkt wissenschaftlich zu arbeiten. Wir konnten zeigen, dass sich Steine nicht nur in Farbe und Form unterscheiden, sondern auch auf viel tieferen Ebenen besonders sind.“ Auch Romuald Mevert zeigt sich zufrieden mit seinem Unterrichtsvorhaben, er sagt: „Die praxisbezogene Arbeit ist etwa ganz besonderes gewesen. Im Fach Erdkunde ist in NRW der Bereich Geologie gar nicht eingeplant, trotzdem ist es wichtig, dass die Schüler auch hier etwas lernen. Kalk, Mineralien, Steine, sie alle sind der Grund auf dem wir stehen und wichtig für die Geschichte der Erde und der Menschen. Sie sind auch Baumaterial, zum Beispiel der Sandstein aus dem der Altbau unserer Realschule besteht. Ich hoffe, dass die Erkenntnisse aus dem Projekt viele Gedankenanstöße geliefert haben. Außerdem freue ich mich sehr über die Ausstellung im Foyer unserer Schule und auch den Besuch vom Geomuseum und Frau Warnecke, das ist eine große Ehre für uns.“ Die Schüler zeigten sich ebenfalls erfreut über das Projekt. Magnus aus der 8a erzählt: „Der Besuch im Museum war ganz interessant, mal zu sehen, wie das alles da entsteht.“ Marisa aus seiner Klasse ergänzt: „Sehr spannend fand ich die Bestimmung der Gesteine. Es hat viel Spaß gemacht zu forschen.“