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"Voices - coole Stimmen vom Buchenberg" - Der Gesangswettbewerb

Zeitungsbericht der Westfälischen Nachrichten vom 28.06.2025, Autor: Max Roll

Noch 30 Minuten bis Showtime. „Sprich nochmal ins Mikrofon“, ertönt die Stimme aus der Technik während des Soundchecks. Zwischendurch huschen einige Schüler mit Kabeln vorbei, andere wiederum machen Popcorn oder stellen die letzten Stühle für die große Show auf. Vergangenen Dienstag sah so das Foyer der Realschule am Buchenberg aus, denn dort wurde die hauseigene Talentshow „Voices“ aufgeführt. Wie schon der Name verrät, geht es um die Stimme, genauer gesagt die Gesangsstimme der Schülerinnen und Schüler der Schule. Die Idee stammt zwar von Schulleiter Romuald Mevert, durchgeführt und geplant wurde die Veranstaltung größtenteils von den Schülern. „Im Vorfeld gab es ein Casting, bei dem sich jeder erstmal bewerben und vorsingen konnte. Aus diesem Casting wurden dann die besten elf ausgewählt, die heute auf der Bühne stehen“, erzählen Emma und Ceyda aus der achten Klasse im Vorfeld. Sie sind im Laufe der Show für den Bereich hinter der Bühne zuständig und stellen sicher, dass funktionierende Mikrofone auf der Bühne stehen oder als emotionaler Support für die Sänger. Über 20 ihrer Mitschüler sind an der Organisation, an der Technik und auch an der Moderation beteiligt.

Um 19 Uhr ist das Foyer prall gefüllt, 150 Zuschauer, wahrscheinlich sogar mehr, haben den Weg zur Realschule gefunden. Zoe und Nils aus der 8c eröffnen den Abend und stellen die Jury vor. Diese besteht aus erfahrenen, lokalen Musikern. Marie Bahlmann, ihres Zeichens Singer und Songwriterin, Markus Münsterteicher als bekannter und gefragter Saxophonist sowie die junge Sängerin und Jazz-Studentin Merle Böwering wurden als Experten-Jury von den Schülern engagiert. Die Stimmung bei den elf Final-Acts ist angespannt. „Wir sind sehr aufgeregt. Hoffentlich klappt auf der Bühne alles, aber als Duo geben wir uns gegenseitig Kraft, das hilft uns beiden sehr“, erzählen Lilly aus der sechsten und Emilie aus der fünften Klasse, die als Duett auftreten. Sechs von elf Finalisten sind aus der fünften Klasse oder mit Beteiligung, was für einen vielversprechenden, musikalischen Nachwuchs spricht. Doch auch bei den älteren Schülern macht sich Anspannung breit. Theepschika bereitet sich auf „A Million Dreams“ aus dem Musical „The greatest Showman“ vor: „Ich habe noch nie auf so einer großen Bühne gesungen. Ich habe schon Lampenfieber, aber es ist noch auszuhalten.“ Alia Schwaning aus der neunten Klasse wird Tattoo von ESC-Siegerin Loreen performen, sie sagt: „Ich bin sehr aufgeregt. Aber ich freue mich auch. Bei dem Lied kann ich mit meiner Stimme voll loslegen.“

Dann ist es so weit und die jungen Talente erobern die Bühne. Der Funke springt schnell auf das Publikum über und die Stimmung ist super. Es wird mitgeklatscht, leise mitgesungen und auch im Takt mit den Armen gewunken. Elf Lieder später zieht sich die Jury zurück, um ihre schwierige Entscheidung zu fällen. So schwer, dass der dritte Platz sogar geteilt werden muss. Charlotta Marx aus der 6c und Mika Schrit aus der 5d konnten mit ihren Liedern überzeugen und teilten sich Bronze. Auf dem zweiten Platz landete die talentierte Alexandra Kucuran, die mit „Valentine“ eine schwierige und doch sehr anmutige Jazz-Ballade performte und zeigte, was in ihrer Stimme steckt. Den Pokal nahm Alia Schwanning aus der 9b mit. Ähnlich wie Loreen überzeugte sie auf der Bühne mit sauberen Tönen in dieser doch sehr schwer zu singenden Nummer. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinne. Natürlich habe ich es gehofft, aber das kam wirklich unerwartet. Ich bin sehr glücklich gerade“, erzählt sie, sichtbar vor Freude zitternd und über das ganze Gesicht strahlend. Neben dem Pokal bekam sie außerdem eine Urkunde sowie einen Gutschein von Wünsch dir was. Abgeschlossen wurde der Abend mit vielen Danksagungen und natürlich kam Alia um eine Zugabe nicht herum. Am Ende des Abends gingen über 150 bezauberte Gäste aus dem Foyer in den Abend hinaus. Schulleiter Romuald Mevert resümiert sichtbar stolz: „Als Musiklehrer kann ich sagen, dieses Projekt hat die Jungen und Mädchen mehr gefordert als sie es gewohnt waren, aber viele sind aufgeblüht als sie gemerkt haben „hey, hier können wir selber etwas gestalten, etwas planen. Wir entscheiden wie der Pokal aussehen soll und wieviel eine Brezel kostet. Wir kümmern uns um die Bühnentechnik und holen die besten Sängerinnen unserer Schule auf die Bühne.“ Als Schulleiter muss ich sagen, solche Schulevents, die Kinder stark machen und Eltern und Lehrkräfte stolz brauchen, wir mehr. Eine tolle Leistung von den Mitwirkenden auf, vor und hinter der Bühne.“